Freitag, 16. Dezember 2011

The Spirit of Sambia II

Winterspeckzüchtung in Livingstone, Hydrationsausgleich im, auf,
und unterm Zambezi und Nervenkiller in Botswana
Ronja, Anni, Katrin, Victor und ich werden wieder mal umringt, als wir in Livingston aus dem Bus steigen. Taxifahrer und Träger schlagen sich unseretwegen fast den Schädel ein. Umsonst, denn zu unserem Hostel, den „Jollyboys“ sind gerade mal 500m oder zwei Straßenecken. Die schaffen wir trotz Busdauerfilmbedröhnung grad noch, obwohl ich langsam vermute, dass diese bewusst auf Touristen losgelassen wird, damit diese am Ende der Busreise psychisch so labil sind, dass sie sich jedem anvertrauen, der Hilfe anbietet. Und das sind in erster Linie nun mal Taxifahrer und Gepäcksträger.
 
 


Lässt sichs grad so aushalten
in dem Hostel
Das „Jollyboys“ ist ein gemütlich und farbenfroh angelegtes Hostel und der „IN“ Treffpunkt für alle Bagpackers. Die Übernachtungen sind äußerst günstig, wenn man sich dazu aufrafft, das Zimmer mit 3 bis 15 anderen zu teilen. Und es ist fast immer ausgebucht, vor allem übers Wochenende, wenn die Lusakaer Weltverbesserungsjungerwachsenen mal eine Auszeit vom Weltverbessern brauchen.

Denn an Freizeitangeboten mangelt es hier nicht und mit dem nötigen Kleingeld kann man in Livingston, bei den Victoriafällen und in den umliegenden Nationalparks schon mal zwei, drei Wochen verbringen, ohne das Langeweile aufkommt.
Chill out Zone Jollyboys
Ich bring nur sechs Tage und noch weniger Kleingeld mit, aber der „Wer weiß, ob ich nochmals hier her komme, darum muss ich möglichst viel ausnutzen“  Gedanke hat halt doch viel Macht und ich entschließe mich, neben einer Victoria Falls Besichtigung auch zu einer Sonnenuntergangsbootstour auf dem Zambezi, einer eintägigen Raftingtour und einem Tagesausflug nach Botswana in den Chobe Nationalpark. Damit ich dann mal sagen kann: „Trara, ich war auch in Botswana!“.
Und damit ich bei fast allen gemeinsamen „Universum“ Fernsehabenden meinen Herzallerliebsten mit „Da war ich schon!“ nerven kann.
Und – na gut – weil der Chobe Nationalpark wegen seines riesigen Feuchtgebiets schon ein ganz besonderer Nationalpark ist.
 
Noch ein paar Jollyboys Farben
Aber erst mal wird Zimmer bezogen – ich konnte wegen früher Buchung ein Bett in einem Vierbettzimmer ergattern – und dann machen wir endlich einen Taxler glücklich und fahren zum – angeblich besten – indischen Restaurant der Stadt. Und der darf sich wirklich so nennen, denn während die österreichischen Inder ja eher zurückhaltend bei „extra scharf“ sind, tut der sein Bestes, mich zum Weinen zu bringen.
 

Während wir auf der überdachten Terrasse sitzen, zieht ein heftiges Gewitter über uns drüber und es gießt aus Kübeln. Was wir noch nicht wissen: Diese Wettererscheinungen haben wir von nun an mind. 2x täglich.
Gemütliche Chilloutstellung
Die Chilloutzone im Hostel bleibt trocken. Wir nicht und mit ein wenig Alkohol und sinnentleerten Gesprächen wird der restliche Abend noch so richtig gemütlich.
Meine ZimmerkollegInnen aus Südafrika geben die ganze Nacht kaum Geräusche von sich und ich schlaf hervorragend.

Der nächste Tag fängt mit einem tollen Müsli im Hostelrestaurant an, als Victor meint, er fühle sich nicht gut. Als angehender Arzt deutet er seine Symptome so, dass sie ihn zur Durchführung zweier mitgebrachter Malariaschnelltests veranlassen und beide bestätigen: Malaria.
(Er ist übrigens der einzige von uns, der Malariaprophylaxe zu sich nimmt!)
Nach dem gesunden Frühstück einiger Pillen fährt er trotzdem mit uns mit dem Taxi zu den Victoria Fällen, will er die doch wenigstens einmal gesehen haben. Was verständlich ist, denn trotz Niedrigwasser, dass der Zambezi bis März führt, sind die Wasserfälle atemberaubend.
Trotz "wenig" Wasser unglaublich beeindruckend
Da unten werd ich in ein paar Tagen auch starten
Wir wandern auf den Wegen gegenüber der Kante der Wasserfälle, werden manchmal vom Sprühnebel eingenebelt, fotografieren mit einigen Japanern um die Wette, winken rüber zur zimbabwesischen Seite und deren fotografierenden Touristen.
Und entdecken Menschen, die direkt an der Wasserfallkante spazieren gehen, woraufhin ich sofort weiß: Da muss ich auch hin. Ronja und ich fragen bei den Parkguids nach dem Weg und einer von ihnen willigt sofort ein, uns dorthin zu führen. Gegen ein kleines Trinkgeld.



Close to the edge

Wir waten zur Wasserfallkante und zum "Angels Pool" in dem doch tatsächlich ein paar Touris baden.
Aber es schaut schon wieder Regen her und ich beschließe an einem anderen Tag nochmals mit Badesachen zu kommen.
Viktor ist inzwischen nicht mehr so beeindruckt und sitzt und schwitzt vor sich hin und so setzen wir ihn in ein Taxi zurück zum Hostel. Er wird den restlichen Tag schlafend und schwitzend verbringen.
Auf einem Baum hab ich
seltsamerweise mehr Höhenangst

Am Nachmittag warten wir ein weiteres Gewitter im Hostel ab, es wird gelesen, geinternetet, Kaffee getrunken und dannach wird endlich der hosteleigene Pool eingeweiht.
Gegen Abend taucht Viktor auf, präsentiert sich so, als wenn nie was gewesen wäre und meint, er hätte jetzt einen richtig großen Hunger. Also gehen wir zu „Olga’s“, der berühmtesten Pizzeria der Stadt und werden absolut nicht enttäuscht. Die Pizzen sind grandios und es gibt sogar Proschutto Schinken. Keine Ahnung, wo sie den aufgetrieben haben.
Danach geht’s in eine nahegelegene Shoppingmall mit Buchgeschäft, Cocktailbar und einem riesigen Shoprite. Und dieser beeindruckt mich enorm: Die gleiche (südafrikanische) Supermarkkette wie in Tansania, aber im Gegensatz zu Tansania gibt es hier eine Auswahl wie in einem österreichischen Interspar. Allein die Käsesorten – teilweise aus Südafrika und Holland importiert - können fast mit westeuropäischer Auswahl mithalten. Es gibt sogar glutenfreie Lebensmittel! Und alles wird bedüdelt von wunderschöner amerikanischer Weihnachtsmusik.
Kleine Wunder gibts net nur
im Shoprite
Ronja und ich spazieren gegen 20 Uhr zurück zum Hostel. Ja, es ist dunkel und wir zwei Frauen gehen da alleine auf die Straße! In anderen afrikanischen Städten ein absolutes NoGo, aber hier kein Problem, wie uns zuvor von mehreren Seiten versichert wurde.
Ein paar Sambier grüßen „Good evening, Ladies!“ und das wars dann auch schon. Ich bin fasziniert, das die Mentalität der Menschen hier so unterschiedlich zu der der Tansanier ist. Was es aber überall gibt: Souvenirverkäufer, die "nur mal kurz" mit uns reden wollen.
Soviel kurz reden will ich gar nicht.
Am darauffolgenden Tag heißt es Abschied nehmen von den vieren, die nach Namibia weiterfahren. Macht mich traurig, denn mit kaum jemand anderem hat es sich in den letzten Monaten so heimelig und vertraut angefühlt wie mit dieser Gruppe.
He Mädels und Mister Victor: Super wars mit Euch! Und speziell für Ronja: Jo, echt liab!
Irgendwo da hinten gibts
angeblich Sonnenuntergang
Anlässlich des 3. Adventsonntags, den ich nur wegen des Kalendereintrages als solchen wahrnehme regnet es von Mittag an. Hervorragende Bedingungen für eine Sonnenuntergangstour auf dem Zambezi also. Aber gebucht ist gebucht und angeblich zeigen sich die Krokodile und Flußpferde an den Ufern des ruhigen Flusses auch bei Waschelwetter.


Klug sind sie, die Vermarkter dieser Tour: Mir wird der Bootstrip als Sonnenuntergangsfahrt verkauft, einer Gruppe Südafrikaner zahlen den gleichen Preis auf dem gleichen Boot für eine „Sauf“ Schifffahrt. Alkoholische Getränke und Snacks im Preis inbegriffen.
Warten auf besoffene Südafrikaner,
die über Board gehen.
Und da die ganze Bootsfahrt nur (oder gottseidank, je nachdem mit welchen Spaßfaktor man daran teilnimmt) zwei Stunden dauert, muss von Anfang an ordentlich getankt werden.
Damit die südafrikanischen Gesänge und Gegröle auch einigermaßen lustig anzuhören sind, muss man selbst für einen gewissen Alkoholpegel sorgen, sonst hat man eine schwere Zeit an Board und so haben zwei Britinnen und ich viel Spaß dabei, die bald heftigst Besoffenen zu beobachten.
So ist mir abends auch zumute
Im Hostel wird dann weiter gefeiert, die Südafrikaner laden mich zu einem Trink-Poolbillardspiel ein, dass als einigermaßen Nüchterne, die nur besoffen tut, sehr erheiternd ist.
Aber morgen muss ich früh raus, geht’s schließlich nach Botswana.



(Hinweis: Es gibt einen eigenen Post mit vielen Chobe Nationalpark Fotos!)
Botswana nach der Grenze -
stellt man sich eigentlich
anders vor
Ein Bus holt alle Chobe Nationalparkbesucher vom Hostel ab und so geht’s in ca. 45min. zur Sambia-Botswana Grenze. Für Eintagesausflügler sind die Formalitäten schnell erledigt und ein Safariauto holt uns ab, um uns zum Touristoffice an der Nationalparkgrenze zu bringen.

Nach Kaffee und Muffins besteigen wir ein Boot und der Halbtagesausflug im riesigen Feuchtgebiet beginnt. Aber nicht nur um uns ist Feuchtgebiet, nach einer halben Stunde sind wir selbst welche: Es gießt in Strömen und ein starker Wind verhindert, dass das überdachte Boot irgendeinen Schutz bietet. Wir bekommen alle Regenumhänge, aber die kalte Feuchtigkeit kriecht bald überall rein.
Graue Regenfront
Dennoch ist das Gebiet unglaublich schön, auf den vielen Grasinseln grasen hunderte Flusspferde, riesige Krokodile bewachen ihre Eier und es wimmelt von den schönsten Wasservögeln.

Die einzigen, die stören und von denen ich im Boot sitzend nicht fliehen kann, sind die drei US Amerikaner und Amerikanerinnen, die sehr lautstark und wiederholend bekunden, wie großartig doch G.W. Bush war, wie herrlich doch die Jagd auf afrikanische Wildtiere sei warum es gut ist, das es die Todesstrafe gibt. Ein einziges Kommentar dazu meinerseits wird mit unlogischen Gegenargumenten abgeblockt und so spar ich mir die Energie und versuche sie zu ignorieren. Trotzdem erschreckend, wie sehr diese drei einen traumhaft schönen Ausflug beeinträchtigen können.
Auch die grazielsten alles Lebewesen
müssen mal eine Kleinigkeit essen
Mittags zurück im Touristoffice gibt’s dann ein sehr leckeres Mittagessen, wir erwärmen uns etwas und ich hab endlich meine MP3 Player griffbereit. Der schweigende Pfarrer aus Korea zieht sich ebenfalls zurück, obwohl er kaum English versteht.
Als dann die Sonne rauskommt, besteigen wir das Safariauto und fahren in den anderen Teil des Nationalparks.
Gleich nach der Einfahrt ein großartiges Erlebnis: Ein Löwenrudel bestehend aus 10 Tieren kommt zu einem Wasserloch, um zu trinken.
Jaja, ich weiß, das sind nicht zehn, aber ein paar fehlen noch!
Alle anderen Großtiere halten sich im Hintergrund. Die wissen scheinbar, dass die Gruppe, die auf sie treffen will, aus einer Menge lärmender Zeitgenossen besteht. Impalas, Wasserböcke, Vögel und eine Schildkröte werden als „Boooring“ abgetan, der Guide fast beschimpft, dass er keine Elefanten „auftreibt“ und ich bin froh, als sich wieder eine Gewitterfront nähert und uns zu einer raschen Rückkehr zwingt. Bald sind wir wieder an der Grenze zu Sambia. Meine Toleranzgrenze wurde schon vor einiger Zeit überschritten. Andere Meinung ist ja ok, aber nicht 12 Stunden lang in dröhnender Lautstärke!
Ich sag mal Impala Bock. Zwecks mangelndem
Nachschlagewerk aber bitte nicht glauben!
Wieder in Livingston besorg ich mir aus dem Shopride und vom Markt leckeres Gemüse und Käse für eine Jause und geselle mich zu Sabine, meiner neuen Zimmerkollegin und zu Hannah und Eva, die beide eine Woche Urlaub von ihrer Volontärtätigkeit in einem Waisenhaus in Südafrika machen. Und es ist eine Wohltat wieder gute Gespräche führen zu können.

Hannah, Eva und ich beschließen, am nächsten Tag mit einem Guide zur Kante der Victoria Fälle zu wandern und – was eben nur bei Niedrigwasser möglich ist – im spektakulären „Devils Pool“ baden zu gehen.
Unser Guide holt uns vom Eingang zu den Fällen ab und wir warten eine gute Stunde durch einzelne seichte Stellen des Zambezi Rivers. Manchmal steht uns das Wasser bis zu den Oberschenkeln, aber nie ist die Strömung gefährlich. Wenn sie doch mal stärker wird, sind wir weit genug von der Kante entfernt, als das sie uns mit in die Tiefe reißen könnte.
Wer sonst von Euch kann sagen:
Ich bin mal eben durch den
Zambesi gegangen?
Dann erreichen wir den „Angels Pool“ ein Becken, nicht weit der Kante, das von einem kleinen Wasserfall gespeist wird. Darin zu schwimmen ist nicht ganz so spektakulär wie im „Devils Pool“, dafür kann man neben dem Wasserfall ins Becken springen, was es schon wieder recht aufregend macht.
Ich, die natürlich jeden Blödsinn mitmachen muss, lass mich nicht zweimal bitten und wage den Sprung aus ca. 4m Höhe. Da der Zambezi, bevor er sich in die Tiefe stürzt, sehr lange sehr ruhig dahinfließt, hat die Sonne ausreichend Zeit, ihn zu wärmen und so ist das Wasser im Becken fast warm. Naja, vielleicht hat auch so mancher aus Angst….
Wenn die Wasserrutsche fehlt...
Nach gut 15 Minuten ziehen wir weiter zum „Devils Pool“. Schon der Weg dahin wird ein Nervenkitzel, denn nun sind wir sehr nah an der Kante, der Fluss ist tiefer und wir müssen stellenweise durch die Strömung schwimmen.
Ein zweiter Guide und ein gespanntes Seil sind die einzigen Sicherheitsmaßnahmen, sollten wir zu weit Richtung Wasserfälle abgetrieben werden. Eines ist sicher, mit solcher Anstrengung bin ich noch nie geschwommen.
Pool with a view.
Der „Devils Pool“ liegt direkt an der Kante und wird durch eine ca. 1,5m hohe Wand unter Wasser geformt. Das Flusswasser fließt über die Wand darüber und wenn man sich flach ins Wasser legen würde, würde man wahrscheinlich mit den Wassermassen in die Tiefe gezogen werden.
Meine Adrenalinproduktion erreicht ihren Höhepunkt, als ich mich über die Kante lehne und nur von einem Guide und einem anderen Touristen an den Beinen gehalten werde.
Ein unglaubliches Erlebnis!

Lt. Guide sei hier noch nie ein Tourist abgestürzt, die bewussten Springer natürlich nicht mitgerechnet. Sehr motivierend. Aber im Jahr 2011 seien bereits 9 Elefanten mit dem Wasser mitgerissen worden und so zu Tode gekommen. Sehr zur Freude der Dörfer weiter unten am Zambezi, kommen diese ja sonst nicht zu Fleisch in diesen Mengen.
Bei Hochwasser gehts da
(Kieselstein)rund.
Da ich noch nicht genug Zambeziwasser geschluckt hab, stürz ich mich am nächsten Tag wieder in die Fluten. Diesmal aber am Fuße der Viktoriafälle. Nach einer Einschulung und mit Schwimmweste bestückt erklimme ich mit 2 anderen Touris und einem Guide ein gelbes Plastikding namens Rafting Boat. Und dann paddeln, schlucken Wasser, schwimmen, lachen, kauern, klammern, schreien und springen wir den ganzen Tag. Im Boot, im Wasser, in der Luft (bevor wir im Wasser sind). Es ist ein unheimlicher Spaß, auf Stromschnellen mit dem Grad 5 zuzufahren und nicht zu wissen, ob man nach diesen noch Plastik und Luft unter dem Hintern hat. Eine Stromschnelle des 6. Grades müssen wir umgehen. Diese sind so stark, dass sie nicht mehr kommerziell befahren werden dürfen.

Wasserspiele
Manchmal springen wir freiwillig zur Abkühlung ins Wasser, aber nur dort, wo es schneller fließt. Ist in den ruhigeren Teilen des Zambezi eher abzuraten, wenn man nicht Nahaufnahmen von Krokodilen machen möchte oder sowieso ein Bein zu viel hat.


Die Landschaft ist traumhaft schön, links und rechts ziehen sich steile Felswände der unterschiedlichsten Farben und Formen dahin. Manchmal kahl und pechschwarz, manchmal bis zum Fluss runter bewaldet. Links immer Sambia, rechts Zimbabwe.
Der Vorteil von Niedrigwasser ist, dass viele Stromschnellen befahrbar sind, bei Hochwasser müssen die ersten 10 ausgelassen werden.
So meistern wir insgesamt 23 benannte Wellen, Kreisel und Turbulenzen, bevor wir am späteren Nachmittag wieder an Land gehen. Mit einer eher fragwürdig konstruierten Seilbahn geht’s hinauf auf das Plateau. Gut 200 Meter über den Zambezi.
Ein Bus holt uns ab und bringt uns wieder zur Ausgangstation zurück, wo wir noch um gutes Geld Foto CDs erwerben können.


(Diese Fotos folgen, wenns sie es mal schaffen, von genannter CD auf meine Festplatte zu wandern.)


Das Zambeziwasser in meinem Bauch wird dann sicherheitshalber mit einer Pizza von Olga angereichert. Das meint man doch, wenn man von einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt spricht, oder?
Den letzten Tag im Hostel verbringe ich etwas ruhiger. Ich gönn mir diesmal nur ein paar Schlucke Poolwasser, kauf um teures Geld viele, viele Souvenirs ein, schreib etwas auf weiße Kartonrechtecke – manche sagen Postkarten dazu – und nach einem Gewitter wird zum letzten Mal gemeinsam mit Eva und Hannah Olgas Pizzeria aufgesucht. Man kommt ja so selten dazu.
Hauptbeschäftigung vieler Männer:
warten

Mit bereits gekauftem Busticket und kiloweise schöner Stoffe im Rucksack besteig ich am nächsten Morgen den Bus zurück nach Lusaka. Ich beschäftige mich mit einer süßen, aber verzogenen Dreijährigen, die mit ihrer Mama neben mir sitzt und bekomme dann als Dank gleich mal eine Speibladung unverdauter Pommes und Orangensaft ab. Sind schon lieb, die Kleinen!
Ein Unfall  - ein LKW blockiert die Fahrbahn – veranlasst unseren und andere Busse dazu, in die Pampa auszuweichen. Warum auch warten, bis der LKW weggebracht wird, wenn man neben der Fahrbahn durchs Gebüsch fahren kann.
Lusaka Busbahnhof
Ansonsten verläuft die Fahrt unspektakulär, die nigerianischen Filme werden fast leise gespielt und irgendwann schläft auch das herzige Speibkind über eine selbstgemachte Zeichnung in meinem Roman ein.
Mit nur einer halben Stunde Verspätung treffen wir in Lusaka ein.


Und ich such mir ein Taxi, das mich in die nächste Klinik bringen soll.

Fortsetzung folgt….

1 Kommentar:

  1. Deine devil's pool Eskapaden geben mir zu denken. Ich würde das niemandem mehr empfehlen. Ich hab das auch mal gemacht, hatte aber keine Ahnung was kommen würde. Natürlich ist alles gut gegangen. Aber trotzdem kommt es zu Unfällen. Im letzten Jahr ist ein Guide in die Tiefe gestürzt, der einen unfolgsamen Touristen schützen wollte. Es war einfach nicht seine Schuld, aber er hat für den anderen bezahlen müssen.

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