Donnerstag, 9. Juni 2011

Rote Wand und Roger Whittaker



Die regionale Wettervorhersage, für die ich extra nach diesem Ö2 Sender gesucht habe (und selbst verwundert bin, dass mein Radio ihn empfängt) prognostiziert "Vereinzelte Schauer, die sich gegen Mittag mehr und mehr auflösen..." Danach spielen sie Roger Whittaker. Das gibt mir zu denken:
1. So ein einzelner Schauer befindet sich meist dort, wo ich auch bin. Heute auch?
2. Welcher "Mittag" ist gemeint? Der auf der anderen Erdhalbkugel? Wahrscheinlich!
3. Roger Whittaker nach der Wettervorhersage - kann das gut gehen?
4. Merke: Rechtzeitig nach den Nachrichten wieder zurück zu "meinen" Sendern wechseln!
....


(An alle Roger Whittaker Fans: Als jahrzehntelange Mitbewohnerin meiner Eltern, als die ich aufgrund meines anfangs kindlichen, dann jugendlichen Alters und dazugehörigen Geschmacks  nicht viel Mitsprachemöglichkeiten bei der Musikauswahl am wohnzimmerlichen Audioausgabegerät hatte, kenne ich fast alle seiner Lieder auswendig! Das ist vielleicht auch der Grund, warum ich ihn heute nur schwer (v)ertrage. Aber ich muß gestehen, dass Roger mehr Qualität produzierte als so mancher Pseudostar heutzutage!)

Die beste Freundin, ihr Herzallerliebster und ich fahren zum Parkplatz "Rote Wand" (880 m).
Die restliche Menschheit hat sich scheinbar dazu entschieden, heute arbeiten zu gehen oder wo anders hinzufahren und nur ein verlassener Polizeibus steht dort. (Ja, auch unsere Exekutive braucht gestärkte Lungen, um uns ordentliche Verfolgungsjagten per pedes bieten zu können!)
Es ist bewölkt und nieselt ab und zu ein wenig, als wir zuerst auf einem Forstweg bis zum Bucheben Sattel (1081 m) und dann über einen Steig im Wald Richtung Gipfel der Roten Wand marschieren.


Auf den Wiesen nahe der Felswände kommt es zu Fremdkontakt.
Die Spezies Capra ibex in dreifacher Ausführung (ich vermute Mutter und Nachwuchs) kreuzt ganz relaxt unseren Weg keine 20 Meter entfernt von uns. Die jungen Steinböcke und/oder Steingeissen sind scheinbar alleine unterwegs und haben kaum Scheu vor uns. Wir hingegen wagen es kaum zu atmen, geschweige denn, uns zu bewegen.
Die drei lassen sich brav fotografieren und spazieren dann weiter.
Nachträglich lese ich, dass sich in der Nähe des Gipfel eine ganze Kolonie Steinböcke niedergelassen hat.


Am Gipfel (1505 m) tragen wir uns vorbildlich ins Buch ein, planken eine Runde auf dem dafür vorgesehenen und eigens dafür aufgestellten "Steintisch" und entscheiden dann aufgrund der Wetterbedingungen, zur Tyrnaueralm weiterzugehen, um dort notfalls einkehren zu können. Die sogenannte "Auflösung" der Regenschauer zu Mittag hat zur Folge, dass jetzt auch noch Nebelschwaden aus Norden Einzug halten. Roger ist schuld! Eindeutig!

Beim Abstieg zur Tyrnauer Alm macht sich (wieder) das Knie der Freundin bemerkbar, indem es meint, Schmerzen ausstrahlen zu müssen. Ich sags ja - typisch Roger!
Wir entscheiden, über die Forststraße zurück zum Parkplatz zu gehen, um das Knie nicht zu sehr zu strapazieren, denn es soll schließlich dem USI Lauf in der nächsten Woche standhalten
Wir kehren auf ein Supperl und ein belegtes Brot in die Hütte ein, haben wir doch jetzt einen eher gemütlichen Spaziergang vor uns.

Kurz vorm Parkplatz macht die Wettervorhersage ernst und lässt doch noch etwas Sonne durch.
Also doch nicht Roger?


1 Kommentar:

  1. Ich freue mich für die Almziegen, die nun doch korrekt Steinböcke tituliert werden ;)
    Aber das Knie hat dann wohlndoch nicht gehalten, was es nie versprochen hat. Spaß war's trotzdem einer (USI Lauf, damit es keine Missverständnisse gibt ;), und für deine beste Freundin gibt es ja nächstes Jahr wieder eine Möglichkeit, da mitzulaufen, wo der männliche Rest von uns auch mitlaufen "durfte". :)

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