Samstag, 2. Juli 2011

Nichts für Menschen mit Baumrindenintoleranz

Ich bin ja mit meiner leicht ausgeprägten Form der Akrophobie (Höhenangst)  in einem Kletterpark entsprechend gut aufgehoben. In zehn Metern Höhe auf einer 2x2 Meter großen Plattform eines wankenden Baumes zu stehen, ist demnach genau das, was ich unbedingt zum Leben brauche.
Andauernde Adrenalinausschüttung, Herzrasen, leichter Schwindel und feuchte Hände sind außerdem besonders gesundheitsfördernd und sollten keinem vitalen Körper und Geist entgehen!



Nach diesem Motto schwinge, handle, balanciere, gleite, krieche, springe, klettere, schwitze, rase, schimpfe, hänge und stöhne  ich mich mit meinen zwei noch vitaleren Freunden Anne und Peter von Baum zu Baum und bin über die Mengen des Adrenalins, die mein Körper produzieren kann mehr als verwundert. So zwischen 7 und 34 Liter könnten es schon sein.
(Egal - für die nächsten Tage reicht es, meine Sucht wird befriedigt und ich werde meinen Drogen-, Zigaretten- und Alkoholkonsum für kurze Zeit ein wenig einschränken können. Nur von den Hundewetten werde ich nicht lassen können!)

Der Erlebnisgarten Geier in der schönen Waltersdorfer Gegend wird von uns zum ersten Mal getestet. Bisher kennen wir nur die Gröbminger Baumwipfel, aber angesichts der viel kürzeren Anfahrtszeit, der niedrigeren Eintrittspreise, des geringeren Besucheransturms und der unglaublichen Menge von 23 Parcours wird diesmal oststeirischer Sitzgurt um unsere werten vier Buchstaben geschnallt.

Und es lohnt sich: Der Klettergarten liegt hervorragend, die Aussicht ist herrlich, das Service gut, schnell und familiär und wir sind fast alleine auf den Bäumen. Nur die „Flying Vultures“ (in anderen Klettergärten „Flying Fox“ genannt) sind gewöhnungsbedürftig, wenn man mit ca. 25 Stundenkilometer ungepremst gegen die Baumstämme klatscht. Aber die Stämme sind gut gepolstert, wir gut behelmt und außerdem geschickt (und ansehnlich) wie zierliche Eichhörnchen und nach ein paar Flügen tun die Prellungen kaum mehr weh. Und irgendwann wird sich auch meine Schulter wieder einkugeln…

Einen ganzen Tag verbringen wir Haut an Baumrinde und Stahlseil, bis irgendwann unsere Muskeln meinen, dass zwar Adrenalin zur Genüge, aber sonst keine Energie mehr zur Verfügung steht und wir beschließen, unsere innere Leere mit Buschenschankbrettljause zu füllen. Dazu lassen sich  dann doch gerade noch ein paar Kräfte auffinden.


(Fotos gibts irgendwo, aber gottseidank nicht hier!)

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