Samstag, 23. April 2011

Die "Holy Duck" zieht 'gen Süden

Ich gebs ja zu, seit feierlicher Eröffnung meines Blogs bin ich nicht viel herumgekommen! Kein Ausland, kein Berg, ja nicht mal ein Nachbarbundesland wurde durch meine geschätze Anwesenheit beehrt. Keine fremde Kultur analysiert und keine gegrillten Insekten verspeist.
Nun ja, in Maria Lankowitz ticken die Uhren schon anders und zu Mittag hat dort der Greißler zu. Also doch ein bissl "fremde Kultur"! Und die Insekten, die ich beim Radfahren inhaliert hab - egal ob gegrillt oder roh - zählen doch auch ein wenig, oder? (Ich will mich hier jetzt nicht länger drüber auslassen, wieviele Spinnen ein Mensch nachts beim Schlafen statisitsch gesehen angeblich verschluckt...)...
Nichts desto trotz ist ausgerechnet in so "mageren Zeiten" eine Bahnfahrt von Graz nach Bruck a.d. Mur was Besonderes. (Vor allem, wenn man - so wie ich - ca. 1,2 bis 1,7x alle zwei Jahre mit der Bahn fährt!) Und noch "Besondererer" wirds dann, wenn man mit 8 Rollen (sieht ca so aus: oooo oooo) wieder nach Graz fährt. In meinem Fall: Richtung Graz.
Also gut, das "Mit Skates irgendwo hin fahren" ist ja für mich nichts Besonderes mehr, aber irgendwas muß ich Euch doch zum Fraß vorwerfen. Ihr wollt ja schließlich vom "Unterwegs sein" lesen!

Zugfahren ist schon was Feines: Man kann sich entspannen und die Landschaft geniesen! Landschaft sieht man schon jede Menge zwischen Graz und Bruck: gefühlsmäßig sind auf der Strecke von ca. 50 km ca. 49 km Lärmschutzwand zu betrachten. Dahinter lassen sich Bäume und Häuser vermuten. Auch der eine oder andere Hügel oder kleinere Berg sind mal zu erspähen. Dafür darf man der politisch nicht so einflussreichen Bevölkerung sogar auf die Salatpflanze im Garten schauen.

Zu zwölft in Skater- und Sportgewandmontour und mit Inline Skates (zwei davon mit diesen zweirädrigen Dingern) fällt man dann doch dezent auf und wir werden sogar von dem einen oder anderen Jugendlichen (die anscheinend gerade vom "Durchmachen" heimfahren) mit einer zarten Restalkoholfahne angehaucht: "Foahts es jetzn mit de Skates noch Graz? Boah eh!"


I love Windschatten!
 Mit stolz geschwellter Brust machen wir uns auf die Socken, ähm, Rollen.
Schön ist es, kein Wölkchen am Himmel, die meisten Autos bleiben auch daheim und der Asphalt hat sich nach dem frostigen Winter auch nur ein ganz klein wenig verschlechtert.
Nur meine Knochen und Gelenke und Muskeln meinen immer noch, dass sie es sich weiterhin im Winterspeck gemütlich machen können und die Luft will nicht so recht den direkten Weg in die Lungen finden. So kämpf ich mich dahin. Von wegen bergab und so!
Warum erinnere ich mich auch immer erst, wenn ich schon unterwegs bin, dass ich mit den Marathonskates vielleicht leichter vorankommen würde, als mit diesen Kleinrollendinger für den Stadtgebrauch? Und warum zieh ich nicht fürs erste Mal Skaten im Jahr ein paar Runden um den Schwarzlsee, bevor ich mir diese 4000 km von Bruck nach Graz antue?
Follow the Holy Duck!
Wirklich schuld ist aber eigentlich eh nur die "Holy Duck", die auf meinem Helm soviel Luftwiderstand verursacht, dass ich kaum vorwärts komme!

Dennoch macht es Spaß, die Mitskaterinnen und Mitskater sorgen für Stimmung (oder sind irgendwo ganz weit vor mir), Gegend gibts viel zu betrachten und auch die "Einheimischen", die auf den schmalen Straßen mal kurz hinter uns hertuckern müssen, sind uns freudlich gesinnt. Und ausnahmsweise belästigt uns auch niemand der Anrainer mit diesem unangenehmen "Wir-grillen-gerade-gemütlich-und-ihr-Blöden-müßt-noch-so-weit-fahren" Geruch.
Mur pur

Der R2 neben der Mur ist ein wunderbares Stück Radweg - die Bundesstraße auf der anderen Talseite fällt da gar nicht so auf.

Einigen Asphaltkontakt und einige Liter vergossenen Blutes später (meines hab ich mir behalten) gibts in Frohnleiten die erste längere Pause und wir belegen großflächig die Wiese im Volkshauspark.
Schweren Herzens verabschiede ich mich - dem Ruf der Osterjause und dem Protestschrei meiner wehen Füße folgend - und werde vom Privattaxi zurück nach Graz chauffiert.
Frohnleiten

Das nächste Mal gehts dann weiter - und die "Holy Duck" kommt trotzdem mit, auch wenn sie sich wehrt!


Bis bald! Pfiat Eich!


2 Kommentare:

  1. Das ist ja schon mal ein sehr schöner Start in deinen Blog, da freu ich mich schon drauf, mehr zu lesen!

    Happy Unterwegsbeing,
    Gert

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  2. Danke fürs mitrollen, hat Spass gemacht und bein nächsten Mal hilft dir Holy Duck mit Flügelschlägen ;-)

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